Leitstrahl für Aldebaran - Buchcover - Karl-Heinz Tuschel - Illustration Erhard Schreier

Karl-Heinz Tuschel – Leitstrahl für Aldebaran

Fantasiereich und bunt, eine Robinsonade im Weltall – und ein Entwicklungsroman eines jungen Raumfahrer-Quartetts: so könnte man in wenigen Worten Leitstrahl für von zusammenfassen.

Vier junge Kosmonauten und ihr Kapitän sind im KUNDSCHAFTER unterwegs, einer Sonde, die vom Mutterschiff ALDEBARAN losgeschickt wird. Das Quartett befindet sich im Tiefschlaf, als der Kapitän auf eine Anomalie im Raum trifft, die nicht nur die kompletten Energiereserven der Sonde aufbraucht, sondern auch den Kapitän zwingt, selbst in den Cryo-Schlaf zu gehen – und das Schiff um ein halbes Jahr in die Vergangenheit zurückversetzt. Hier erwachen die jungen Forscher.

Leitstrahl für Aldebaran - Schutzumschlag - Karl-Heinz Tuschel - Illustration Erhard Schreier
Leitstrahl für Aldebaran – Schutzumschlag – Karl-Heinz Tuschel – Illustration Erhard Schreier

Tief im Weltall, zwischen zwei Sonnen und in der Nähe eines Exoplaneten wachen die vier völlig unterschiedlichen Charaktere auf – vor eine schier unlösbare Aufgabe gestellt. Die beiden Pärchen entschließen sich zu einer Landung auf dem Planeten, da die Atmosphäre des Erdähnlichen Schiff und Besatzung wirkungsvoll voll den schädlichen Einflüssen des Raumsektors schützt. Und nach der Landung beginnt eine wunderbar beziehungsreiche, schlüssige und spannende Robinsonade im Kosmos, die die jungen Helden immer wieder vor schier unlösbare Probleme stellt. Das Happy end ist aber dann tatsächlich auf den letzten Seiten erreicht – und auch, wenn es sonst kaum eine Rolle im Buch spielt: hier holt Tuschel die große Keule heraus: „Kommunisten bewältigen alles.“

Auch ein hübsches Detail: unter den vier Raumfahrern, die alle nach bekannten Einzelsternen heißen (Rigel, Toliman, Gemma, Mira) ist auch einer mit einem eidetischen Gedächtnis: Sheldon Cooper lässt grüßen! 😉

Fazit:

Fantasiereich und bunt, wie eingangs bereits erwähnt. Die Beziehungen zwischen den Charakteren in der surrealen Umgebung stehen im Vordergrund – aber eine ordentliche Portion Exotik und Fantastik machen das Buch zeitlos lesenswert.

Über das Buch Leitstrahl für Aldebaran

Das Buch ist 1983 erschienen. Mir liegt die dritte Auflage des Militärverlags der Deutschen Demokratischen Republik vor, die 1988 unter der ISBN 3-327-00584-2 auf den Markt kam. Den Schutzumschlag und Einband hat Erhard Schreier gestaltet. Der Grafiker, Illustrator und Kunstmaler ist auch heute noch in seinem Atelier in Berlin-Karlshorst aktiv und betreibt sogar eine Facebook-Seite. Das Buch in Halbleinen hat 279 Seiten.

Einen Verriss, der dem Werk nicht im geringsten gerecht wird, gibt es beim „dunkler tag“-Weblog.

Klappentext

Vier junge Raumfahrer, Besatzung eines vorausgeschickten Kundschafterschiffes, finden sich nach dem Passieren einer unerklärlichen Raumanomalie auf einem fremden, erdähnlichen Planeten gefangen. Die jungen Sternfahrer sind in einer verzweifelten Situation: Ihr Kommandant ist schwer erkrankt und muß in Tiefschlaf versetzt werden. Sie haben keinerlei Energiereserven und müssen auf dem unbekannten Planeten den günstigsten Zeitpunkt abpassen, um einen Leitstrahl an das Mutterschiff abgeben zu können. Nur wenn sie der Aldebaran helfen, der drohenden Gefahr zu entgehen, können die jungen Raumfahrer hoffen, daß auch sie aus ihrer verhängnisvollen Lage befreit werden…

Ein halbes Jahr müssen sie durchhalten, ohne die Überlebenssysteme und ohne die Annehmlichkeiten ihres Schiffes. Sie dürfen keine verbrauchen, im Gegenteil, sie müssen noch Energie dazugewinnen.

Die fremde Natur bietet zwar dafür Möglichkeiten, aber sie ist auch nicht frei von Gefahren.

In der Auseinandersetzung mit der Umgebung, mit ihrem Auftrag und mit sich selbst wachsen die vier und finden schließlich die festen Beziehungen zueinander, die es ihnen möglich machen, mit den Gefahren fertig zu werden, die die Natur des Planeten und die wiederkehrende Anomalie gegen Ende des halben Jahres mit sich bringen- auch wenn längst nicht alle Zusammenhänge für sie durchschaubar werden und vieles von dem, was sie erlebt und beobachtet haben, künftiger Erforschung überlassen bleiben muß.

Über den Autor Karl-Heinz Tuschel

Karl-Heinz Tuschel wurde 1928 in Magdeburg geboren und starb 2005 in Berlin. Für die Berliner Zeitung hat Torsten Harmsen einen Nachruf geschrieben. Weitere Informationen zu seinem Leben und Werk gibt es beim Freundeskreis SF Leipzig.

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