Ein Hardcover-Comic mit einer Science-Fiction-Geschichte aus dem Osten – wenn das mal nichts ist? Der Kinderbuchverlag Berlin hat es 1984 mit „Ein Planet wird gesucht“ von Erich Schmitt gemacht. Die Story ist ähnlich dünn wie das Büchlein: vier Kinder und ein Hund werden durch einen Unfall an Bord des interstellaren Raumschiffs EFOI 5 aufgenommen. Darauf kommt es ja aber auch gar nicht an – so haben auch Kinder ihren Spaß an der Geschichte. Aber auch Erwachsene Nerds wie ich haben Spaß an dem Bändchen – auch wenn es in einer Viertelstunde durchgelesen ist.
Die (vegetarische) Besatzung ist auf einer Mission, um für die Lebensform Grong einen Planeten zu suchen, auf dem er und seine Artgenossen angesiedelt werden können. Grong ist so eine Art Urzeit-Alien, der Fleisch frisst und langsam zur Gefahr für die hochentwickelten Bewohner seines Planeten – und dann auch für den Hund der Kinder – wird.
Erich Schmitt mal ohne Karl Gabel
Auf mehreren Planeten treffen die EFOI-5-Kosmonauten auf Lebensformen, darunter auch eine Art altägyptische Riesen – denen man Grong und seine Kunpane nicht zumuten darf. Außerdem gibt es lebende Gartenzwerge, überdimensionale Vampire, einen Drachen und sogar die Fahrt mit einem Planetomobil. Schlussendlich hat die Besatzung Erfolg, als sie einen Planeten entdecken, der nur von Dinosauriern bewohnt wird.
Seltsam ist, warum die Kinder im Plot russisch sprechen. Autor und Verlag sind schließlich deutsch. Dafür beweist der beliebte Karikaturist, dass er über sich selbst schmunzeln kann. Das Quartett überlegt am Ende des Buches, wem es von seinen unglaublichen Abenteuern berichten kann: „Erzählen wir’s doch Erich Schmitt. Er glaubt alles!“ Im gleichen Jahr, in dem das Büchlein erscheint, stirbt Erich Schmitt im Alter von nur 60 Jahren.
Über das Buch
„Ein Planet wird gesucht“ von Erich Schmitt erschien 1984 beim Kinderbuchverlag Berlin. Zwei Jahre später gab es eine zweite Auflage. Vom Autor ist unter anderem auch „Karl Gabels sämtliche Weltraumabenteuer“ erschienen. Einen schönen Nachruf auf Erich Schmitt hat die Berliner Zeitung ihrem ehemaligen Angestellten zum 25. Todestag gewidmet.