Raumschiff verschollen - Rolf Ulrici - Illustration: Franz Reins - Buchcover

Raumschiff verschollen – Rolf Ulrici – Monitor 3 (Original: Raumschiff „Monitor“ verschollen)

Aus dem Heimflug von der pazifischen Unterwasserstadt nach Marac wird es für Superhirn und seine Crew vorläufig nichts. Touristen belagern das Hochmoor, ein Anflug auf die Station von Professor Charivari ist damit unmöglich.

Unterdessen hat die Besatzung des Raumschiffs „Monitor“ die Kontrolle über ihr Fluggerät verloren – weil Micha, der jüngste der Abenteurer, im Laderaum des Schiffes die zentrale Steuerungseinheit zum Absturz gebracht hat. Er dachte, es sei ein Bonbonautomat.

Bei dem anschließenden, nur durch die Automatik des Schiffes verzögerten, Absturz landet „Monitor“ im Gebiet des Marianengrabens unter Wasser. Durch ein Leck im Frachtraum dringt ein übel großer Fisch ins Schiff ein. Den Abenteurern aber gelingt es, nach und nach „Monitor“ wieder unter Kontrolle zu bringen. Zur Reparatur wird ein Einmann-Minitorpedo eingesetzt und schlussendlich landet die gesamte Fuhre am Strand einer Südseeinsel, der „Insel der Fliegenden Fische“, wo nicht nur das Nervenkostüm von Tatjana, sondern auch die gröbsten Schäden am Schiff repariert werden. Hier gibt es dann auch wieder Kontakt zu Professor Charivari, der die Abenteurer bittet, Ersatzteile zu „Rotor“ und „Meteor“ in die Umlaufbahn zu bringen. Die Piraten wurden überwältigt, aber beide Schiffe liegen mit Antriebsschäden fest im Orbit.

Beim Anflug auf „Rotor“ haben Superhirn und Henri schon ein mieses Gefühl – und tatsächlich: die Piraten haben sich aus der Kontrolle der „Rotor“-Besatzung befreien können und locken nun die „Monitor“ in die Falle. In letzter Sekunde gelingt es den Jugendlichen, die Piraten unter den Einfluss eines Mutlosigkeits-Systems zu bringen und damit zur Aufgabe zu bewegen. Jeweils eine Hälfte der Meuterer soll nun nach der Reparatur der Schiffe zur Mondbasis und zum Stützpunkt im Pazifik gebracht werden. Die Abenteurer jedoch setzen Kurs nach Marac, an die Küste der Biskaya. Ein neuer Versuch.

Fazit

Es bleibt weiter spannend zwischen Low Earth Orbit und Tiefseegraben. Ein unzurechnungsfähiges Kind setzt das Schiff außer Gefecht, ein Rettungsplot – und am Ende eine hinterlistige Finte. Das lässt junge Leserherzen nicht nur in den 1970er Jahren höherschlagen.

Über das Buch Raumschiff verschollen

Raumschiff verschollen - Rolf Ulrici - Illustration: Franz Reins - Buchcover
Raumschiff verschollen – Rolf Ulrici – Illustration: Franz Reins – Buchcover

Ursprünglich war „Raumschiff verschollen“ 1972 im Schneider-Verlag als „Raumschiff „Monitor“ verschollen“ erschienen. Der Fischer-Verlag in Göttingen brachte das Büchlein „in unzerreißbarer Seidenfolie“ 1979 erneut auf den Markt, mit leicht geändertem Titel und Illustrationen von Franz Reins. Die ISBN des Buches lautete 3-439-79615-9. Die „Geheimnistabelle“ wird durch ein Glossar auf den beiden letzten Innenseiten ersetzt.

Klappentext

Professor Charivari, der Leiter der geheimen Raumstation, wartet vergeblich auf die Rückkehr seiner jungen Freunde: Raumschiff „Monitor“ ist verschollen! Die fünf Jungen und das Mädchen Tati kämpfen indessen verzweifelt gegen die Pannen des steuerlos gewordenen Raumschiffes an. Der schlimmste Kampf jedoch steht ihnen noch bevor: Raumpiraten!

Über den Autor Rolf Ulrici

Rolf Stitz-Ulrici wurde am 7. März 1922 in Berlin geboren, wo er auch das Gymnasium besuchte, bevor er als Wehrmachtssoldat am Nordafrika-Feldzug teilnahm (übrigens wie mein Großvater, der vom gleichen Jahrgang ist).

Rolf Ulrici - Screenshot aus "Wie ein Jugendbuch entsteht", (C) EGMONT Schneiderbuch
Rolf Ulrici – Screenshot aus „Wie ein Jugendbuch entsteht“, (C) EGMONT Schneiderbuch

Er wurde nach dem Krieg bekannt als Jugendbuchautor, die er teilweise unter den Pseudonymen Rex Corbett, Hans Korda und Hans Rodos schrieb. 1953 erhielt der den Deutschen Jugendbuchpreis. 1960 gab der Schneider-Verlag einen Dokumentarfilm in Auftrag, der unter dem Titel „Wie ein Jugendbuch entsteht“ Rolf Ulrici bei der Produktion des Buches „Kai erobert Brixholm“ begleitet.

Rolf Ulrici starb am 27. September 1997 in Prien am Chiemsee.

Science Fiction von Rolf Ulrici

Mit Geheimer Start legt Rolf Ulrici den Grundstein gleich für mehrere Jugendbuchreihen, die ich hier nach Angaben von Detlef Heinsohn einmal ordnen will. Mehr oder weniger konsistent bleibt die Besetzungsliste:

  • Marcel (Superhirn, 14)
  • Die Geschwister Henri (13), Tatjana (12) und Micha (8)
  • Gérard (13) und Prosper (13)
  • Zwergpudel Loulou

Monitor

Die eigentliche „Monitor“-Reihe besteht dabei aus sechs Bänden im Schneider-Verlag, die später als zwei Sammelbände noch einmal neu herausgegeben werden (Illustrationen Hans Held). 1979 erfolgt eine Neuauflage der sechs Bände beim Fischer-Verlag in Göttingen, die von Franz Reins illustriert und teilweise mit anderen Titeln versehen sind. Gleichzeitig erscheinen bei Fischer auch Sammelbände der Bücher, die aber in drei Ausgaben jeweils nur zwei Titel bündeln.

  1. Geheimer Start (gleicher Titel bei Fischer)
  2. Verfolgungsjagd im Weltall (gleicher Titel bei Fischer)
  3. Raumschiff „Monitor“ verschollen (Fischer: Raumschiff verschollen)
  4. „Monitor“ startet zur Unterwasserstadt (Fischer: Start zur Unterwasserstadt)
  5. Neuer Kurs für „Monitor“ (Fischer: Auf neuem Kurs)
  6. Landung auf Raumstation „Monitor“ (Landung auf der Raumstation)

Giganto

Zwischen 1975 und 1977 erscheint die Giganto-Reihe beim Schneider-Verlag, die in der Original-Auflage ebenfalls in sechs Bände gegliedert ist und von Hans Held illustriert wurde. 1977 kommt ein Sammelband mit den ersten vier Titeln bei Schneider auf den Markt. Zwischen 1981 und 1982 nimmt Fischer die Giganto-Bände ins Programm, die wieder mit anderen Covern (illustriert von Franz Reins) und teilweise geänderten Titeln verlegt werden. 1982 bringt Fischer wieder jeweils zwei Titel zusammen in einem Sammelband heraus.

  1. Giganto meldet: Vorstoß in die Erde! (Fischer: Vorstoß in die Erde)
  2. Giganto meldet: Über uns ein Vulkan! (Fischer: Im Tal des Schreckens)
  3. Giganto meldet: Schiffbruch in der Erde! (Fischer: Die Rakete in Gefahr)
  4. Giganto meldet: Alarm im Erdball! (Fischer: Die große Explosion)
  5. Giganto meldet: Erdschiff verschollen! (Fischer: Rettung in letzter Sekunde)
  6. Giganto meldet: Ziel erreicht! (Fischer: Sieg über die Dämonen)

Weltraumklipper

Dazu gesellt sich – wieder in sechs Bänden – die Weltraumklipper-Reihe in den Jahren 1979 bis 1984. Sie erscheinen im Kibu-Verlag in Menden, illustriert von Walter Rieck.

  1. Geisterrakete
  2. Kampf um den Mars
  3. Gespenster aus dem All
  4. Landung in der Falle
  5. Notruf aus dem Nichts
  6. Planet der Kraken

Superhirn

Als Spinoff folgt 1982 endlich die Superhirn-Reihe mit – wen wundert’s? – sechs Bänden im Fischer-Verlag, Göttingen (Illustrationen: Franz Reins).

  1. Der Hexer wird entlarvt
  2. Interpol steht vor einem Rätsel
  3. Der weiße Spuk
  4. Unheimliche Strahlen
  5. Ein Zug verschwindet
  6. Stoppuhr des Grausens

Tele Phantom

1983 gibt es noch einmal eine Fortsetzung als

  1. „Tele Phantom – Das große Auge“ und
  2. „Tele Phantom – Der geheimnisvolle Gru“, ebenfalls bei Fischer, Göttingen erschienen und von Franz Reins illustriert.

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